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Im Parterre an der Bertastrasse 6 soll im Herbst ein Boulevard-Café eröffnet werden.

Bar statt Club

Die Lochergut-Umgebung entwickelt sich immer mehr zum In-Place mit Bars, Cafés und Restaurants bis hin zum Brupbacher-Platz. Das neuste Projekt ist ein Restaurant an der Bertastrasse und sorgt bereits vor Eröffnung für Gesprächsstoff.


Pete Mijnssen (Text und Fotos)

In der Ausschreibung, die bis letzte Woche eingesehen werden konnte, ist von einem Restaurant mit Bouleverad-Café die Rede, mit Bar im Untergeschoss. Am Mittwoch und Donnerstag wird um Bewilligung bis 04 Uhr ersucht. Das hat für Unruhe im Quartier gesorgt, besorgte AnwohnerInnen äusserten sich negativ gegenüber «dem geplanten Club» und verlangten vorsorglich Plan-Einsicht.


Der Neubau im Innenhof gehört zum Gastroprojekt mit Kunsteinschlag.

Auf Anfrage von Quartiernetz stellt Geschäftsleiter Markus Lichtenstein von der Dicke Berta AG klar: Es gehe nicht um einen Club, sondern vielmehr um ein Kunstprojekt. «Wir können auf den Fundus von sehr namhaften Kunstsammler zurückgreifen und möchten neben etablierter Nachkriegskunst (Beuys, Immendorf, Dieter Roth, Spoerri, Giger etc.) auch jungen Zürcher Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bieten.» Man habe «keinesfalls vor, einen Club zu eröffnen» und deshalb auch nur eine Bar eingegeben, so Lichtenstein. Die Öffnungszeiten in der Eingabe seien grosszügig eingegeben worden, um «bewilligungstechnisch alle Optionen auszuschöpfen». Das sei möglicherweise falsch verstanden worden – man habe nicht im Sinn, diese auch so zu nutzen. Im Nachhinein hätte man das vielleicht weniger missverständlich formuliert, sagt der Geschäftsleiter.

Gastrokonzept mit Kunsteinschlag
Im geplanten Boulevard-Café sollen Tapas, Sandwiches etc. und ein grossen Champagner-Angebot den Gaumen verwöhnen. Die Dicke Berta AG hat dafür erfahrene Gastronomen der jungen Zürcher Garde ins Boot geholt. Im Untergeschoss soll ein multifunktionales Konzept in Bar-/Lounge mit regelmässigen Ausstellungen/Vernissagen Atmosphäre verbreiten, musikalisch untermalt von Pianobar/Lounge-Musik. Mit einem grosszügiges Fumoir will man «die Gäste im Inneren halten». Die Stadt stehe dem Projekt positiv gegenüber, nicht zuletzt wegen des Lärmschutz-Konzepts. Lichtenstein, der auch die Smith and Smith Wine Company in der Binz führt, ist überzeugt, damit «Nachtschwärmer in einen geschützten Raum und von der Strasse wegzuholen.» Die Eröffnung der Lokalitäten ist auf den Herbst geplant. Schon jetzt ist klar, das Lochergut wird um einen Nachtschwärmer-In-Place reicher werden.

Ihre Pläne präsentieren wird die Trägerschaft an einem Nachbarschafts-Apéro am 12. Februar von 14 Uhr bis 17 Uhr. Vor Ort steht auch der Liegenschaften-Besitzer Jan Barcikowski Red und Antwort.

 


Vorgeschmack auf die geplante Kunstgalerie.